BDSM neu gedacht: Einblicke in den Workshop „neuGIERIG“ von GILLIAN EVENTS

Der Workshop – Rahmen und Atmosphäre

Der Workshop „neuGIERIG“ von GILLIAN EVENTS fand in einer intimen, geschützten Atmosphäre statt. Gedämpftes Licht, ruhige Musik und ein liebevoll vorbereitetes Setting sorgten dafür, dass sich die Teilnehmenden von Beginn an willkommen fühlten. Nichts erinnerte an gängige Klischees – stattdessen lag Neugier und eine angenehme Offenheit in der Luft.

Gillian, der den Workshop leitete, eröffnete den Nachmittag mit einer kurzen Vorstellung von sich und seiner Assistentin Kathi. Schon in den ersten Minuten machte er deutlich, dass man dem Thema BDSM mit einer Portion Leichtigkeit und Humor begegnen darf. Mit einem augenzwinkernden „Willkommen zum Workshop – foltern leicht gemacht“ lockerte er die Stimmung und brach charmant das Eis.

Der Workshop startete direkt mit dem Einstieg ins Thema. Trotzdem war sofort spürbar, wie wichtig der respektvolle Umgang miteinander ist und dass dieser Raum nicht für Scham, sondern für Offenheit und ehrliche Neugier geschaffen wurde.

Inhalte & Ablauf – Lernen, Fühlen, Verstehen

Theorie und Praxis gingen während des Workshops fließend ineinander über. Gillian erklärte nicht nur, sondern zeigte fast alles direkt anhand praktischer Beispiele – unterstützt von Kathi. Er hat immer wieder ergänzende Hinweise und Sicherheitsaspekte eingebracht, so entstand ein lebendiger Wechsel zwischen Zuhören, Zuschauen und Mitmachen.

Die Teilnehmenden konnten zu ihm nach vorne kommen, um Techniken selbst auszuprobieren oder Fragen zu stellen. Der Austausch war offen und wertschätzend – jede Frage wurde ernst genommen, jede Unsicherheit mit Geduld beantwortet.

Thematisch reichte die Bandbreite von Signalwörtern, Dynamiken und Begriffserklärungen bis hin zu Werkzeugen und Techniken, die in unterschiedlichen BDSM-Praktiken Anwendung finden. Besonders bei intensiveren Themen wie Würgen, Atemkontrolle, Bondage-Knoten oder Spanking betonte Gillian immer wieder die Bedeutung von Wissen, Achtsamkeit und Kommunikation, um unerwünschte Verletzungen zu vermeiden. Diese Praktiken erfordern Verantwortung und genaue Kenntnis der eigenen wie auch der körperlichen Grenzen des Partners.

Die Gruppe selbst war bunt gemischt: Überwiegend Paare jeden Alters, darunter auch ein lesbisches Paar und ein Paar, bei dem die Frau blind und ihr Partner deutlich älter war – was einen spannenden Einblick ins Age Play ermöglichte –, sowie einige Solo-Damen und Herren. Diese Vielfalt machte den Austausch besonders lebendig und zeigte, wie individuell Menschen ihre Neugier und Leidenschaft ausleben.

Auf einem vorbereiteten Tisch lagen zahlreiche Accessoires und Spielzeuge, die im Verlauf des Workshops vorgestellt, erklärt und teilweise demonstriert wurden. Wer wollte, durfte sie unter Anleitung auch selbst ausprobieren. Zum Abschluss gab es eine kleine, demonstrative Spanking-Session – inklusive der eindrucksvollen Bull Whip, die den Workshop mit spürbarem Respekt für Präzision und Kontrolle enden ließ.

Stimmen der Teilnehmer – zwischen Neugier und Erkenntnis

Die Rückmeldungen in den Pausen des Workshops waren durchweg positiv. Viele betonten, wie wertvoll es war, Theorie und Praxis so unmittelbar zu verbinden.

„Ich hätte nie gedacht, dass so viel Kommunikation und Planung für einen Dom dahintersteckt – das war richtig beeindruckend.“
(Teilnehmer, 34)

„Die Atmosphäre war entspannt, respektvoll und gleichzeitig aufregend. Ich habe gelernt, dass es hilft, über Definitionen zu sprechen, ich mich aber nicht in eine Kategorie stecken lassen muss.“
(Teilnehmerin, 42)

Ob Paar, Einzelperson oder erfahrene Szene-Mitglieder – alle nahmen etwas mit: mehr Wissen, mehr Bewusstsein und vielleicht auch ein Stück mehr Selbstvertrauen.

Reflexion & Fazit

Für mich als Gasthörerin war der Workshop ein spannender Einblick in eine Welt, die oft missverstanden wird. Statt Dunkelheit und Tabus fand ich dort Offenheit, Achtsamkeit und viel gegenseitigen Respekt.

Was deutlich wurde: BDSM bedeutet weit mehr als Schmerz oder Kontrolle – es ist ein Spiel mit Vertrauen, Kommunikation und emotionaler Nähe. Die Mischung aus Humor, Wissen und Sensibilität machte den Kurs zu einer Erfahrung, die nicht nur aufklärt, sondern auch berührt.

Wer bereit ist, sich neugierig und respektvoll auf das Thema einzulassen, kann in Workshops wie „neuGIERIG“ nicht nur Techniken lernen, sondern auch sich selbst ein Stück besser verstehen.

Mit Glitzer & Neugier - Katie 💖